Im Fall von Südafrika gegen Israel am Internationalen Gerichtshof weigert sich Deutschland, sich mit dem Genozidvorwurf gegenüber Israel auseinanderzusetzen. Deutschland ignoriert so internationales Völkerrecht. Stellt dies eine neue Form des Autoritarismus dar? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Rechtswissenschaftlerin Nahed Samour.

Sie war am Dienstag an der Uni Bern zu Gast. Im Rahmen der Vorlesungsreihe «The Question of Genocide», organisiert vom Institut für Sozialanthropologie, hat Samour über den Fall am Internationalen Gerichtshof gesprochen.

Im Gespräch erzählt Samour, wo der Fall Südarfika vs. Isreal derzeit steht, weshalb das internationale Recht kritisch zu betrachten ist, weshalb es aber dennoch wichtig ist und welche Pflichten für Staaten entstehen, wenn Anzeichen bestehen, dass ein anderer Staat einen Genozid begeht. Ausserdem geht es im Gespräch darum, wie der aktuelle Fall zu einer demokratisierung des internationalen Rechts beiträgt.