RaBe-Info
Von
Noah Pilloud
am
13. Juni 2025
Postkolonialismus und Klimagerechtigkeit: die Forderungen am diesjährigen feministischen Streik
Livia Walker
Foto: Livia Walker Der feministische Streik im letzten Jahr.

Morgen ist es wieder so weit: Tausende werden anlässlich des feministischen Streiktags auf die Strasse gehen, in Bern und schweizweit. Seit dem Jahr 2019 findet der 14. Juni in Bern jährlich unter dem Motto des feministischen Streiks statt. Der Tag dient dazu, auf feministische Anliegen und nach wie vor bestehende Missstände aufmerksam zu machen.

«Wir haben einen Fokus auf Kolonialismus, das Klima und das politische System gelegt.»
Sahor Mitglied feministisches Streikkollektiv

Organisiert wird der Tag jeweils vom feministischen Streikkollektiv. Dieses erarbeitet auch die Forderungen. So auch dieses Jahr. Das Kollektiv habe diesmal mehr Zeit für die Forderungen investiert, sagt Lena vom feministischen Streikkollektiv. «Es sind deshalb mehr und auch konkretere Forderungen.» Um die Forderungen auszuarbeiten, hat das Kollektiv eine Retraite mit Diskussionen und Workshops veranstaltet.

Einige Themen standen dabei besonders im Fokus. «Das war zum Beispiel der Kolonialismus, das Klima und das politische System», sagt Sahor, auch sie ist Teil des Streikkolektivs. «Ein Grosses Thema war dabei auch die Demokratieinitative», ergänzt Lena. Die Initative will ein Recht auf Einbürgerung, damit das Stimmrecht kein Privileg bleibt, von dem ein Viertel der Bevölkerung ausgeschlossen ist.

«Es soll nicht damit enden, dass Frauen in der Schweiz Frauen auf der anderen Seite der Welt ausbeuten.»
Lena Mitglied feministisches Streikkollektiv

Einige der Forderungen haben auf den ersten Blick nicht direkt etwas mit Feminismus zu tun. So fordert das feministische Streikkollektiv etwa eine postkoloniale Politik. Den Zusammenhang mit dem Feminismus erklärt Lena folgendermassen: «Wenn wir keine postkoloniale Politik anstreben haben wir einen sogenannten weissen Feminismus, der sich auf die Bedürfnisse weniger fokussiert.» Das schliesse einen Grossteil der Personen aus.

Auch bei der Forderung nach mehr Klimagerechtigkeit sieht Lena einen Zusammenhang zum Feminismus: «In den Gebieten, in denen die Folgen der Klimakrise zu spüren sind – etwa weil sie nicht mehr bepflanzt werden können – sind es oft FLINTA-Personen, die zurückbleiben.» Damit seien diese Menschen in einer noch prekäreren Situation. «Mir müssen unseren feministischen Kampf global sehen. Es soll nicht damit enden, dass Frauen in der Schweiz Frauen auf der anderen Seite der Welt ausbeuten», ergänzt Lena.

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