RaBe-Info
Von
Simone Keller
am
16. April 2025
Transnationale Repression gegen Uigur*innen und Tibeter*innen
Uigur*innen und Tibeter*innen in der Schweiz fordern Massnahmen von der Regierung gegen die Repression aus China. (Bild: Gesellschaft für bedrohte Völker)

Die ersten dokumentierten Fälle gingen in die 80er Jahre zurück, sagt Tsering Tsomo. Die Expertin für Transnationale Repression setzt sich für die Dokumentation der Fälle transnationaler Repression durch die Volksrepublik China gegen tibetischen Menschen ein. «Die Situation hat sich verschärft», beobachtet Tsomo und fährt fort, «jetzt trifft es nicht nur bekannte politische Gefangene, sondern jegliche tibetischen Menschen. Familienangehörige im Herkunftsland werden benutzt, um Tibeter*innen im Exil einzuschüchtern.»

Menschenrechtsverletzungen, die in der Volksrepublik China stattfinden, haben Auswirkungen bis in die Schweiz. Immer wieder werden Angehörige der uigurischen und tibetischen Ethnie Opfer von transnationaler Repression. Ein im Februar erschienener Bericht des Bundesrates, basierend auf einer wissenschaftlichen Studie der Universität Basel, bestätigt das Vorkommen der systematischen Einschüchterung und Druckausübung auf uigurische und tibeitsche Personen in der Schweiz durch Akteur*innen der Volksrepublik China.

«Uigur*innen und ihre Familienangehörigen werden von Behörden der Volksrepublik China bedroht und eingeschüchtert. Dazu gehören auch Übergriffe im Internet, Hacking und digitale Überwachung.»
Zumreytan Arkin Vizepräsidentin des World Uyghur Congress

«Uigur*innen und ihre Familienangehörigen werden von Behörden der Volksrepublik China bedroht und eingeschüchtert. Dazu gehören auch Übergriffe im Internet, Hacking und digitale Überwachung», sagt die Vizepräsidentin des World Uyghur Congress, Zumreytan Arkin.

Sowohl Zumreytan Arkin als auch Tsering Tsomo haben beide bereits Repression durch Angehörige der Angehörige der chinesischen Regierung erfahren. Im Käfigturm in Bern diskutierten sie zusammen mit Ralph Weber, Associate Professor an der Universität Basel und Hauptautor eines Forschungsberichts zu Transnationaler Repression sowie Selina Morell von der Gesellschaft für bedrohte Völker Schweiz (GfbV) über das Phänomen.

«Die Schweizer Politik und die Regierung müssen ein Verständnis für transnationale Repression entwickeln.»
Selina Morell Programmleiterin bei der Gesellschaft für bedrohte Völker Schweiz (GfbV)

Organisiert wurde die Veranstaltung vom Polit-Forum Bern und der Menschenrechtsorganisation GfbV. Diese setzt sich unteranderem für den Schutz von Uigur*innen und Tibeter*innen ein. Selina Morell ist klar, jetzt gehe es darum griffige Massnahmen für den Schutz betroffener Personen umzusetzen: «Die Schweizer Politik und die Regierung müssen ein Verständnis für transnationale Repression entwickeln.»

Das Interview mit Selina Morell hier nachhören:

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