Leerstehende Häuser gelten dann als „besetzt“, wenn sie belebt werden, ohne dass vorher das Einverständnis der Eigentümer*innen eingeholt wurde. Es gibt stille Besetzungen, von denen die Öffentlichkeit gar nichts mitbekommt.
Andere Besetzungen wollen genau das Gegenteil: sie wollen die öffentliche Aufmerksamkeit. Sie wollen auf Missstände aufmerksam machen. Und den besetzten Raum für gelebte Utopien einer solidarischen Gesellschaft nutzen.
Hierarchiefreie Lernräume, die allen offen stehen: Das ist die Vision des Denk:mal.
Das Denk:mal ist ein selbstverwaltetes Bildungsprojekt, das ein leerstehendes Haus nutzt, um dort Kurse anzubieten. Wie so ein Kurs aussieht und welche weiteren Werte dort gelebt werden, hörst du im nächsten Beitrag. Daniel Bieri hat Chagai getroffen, der ihm Einblick in seinen Deutschkurs gibt.
Ein bekannter besetzter Raum in Bern ist die Anstadt, grad beim Gaswerkareal. Sie wird von etwa 40 bis 50 Menschen bewohnt und steht vor der Überbauung. Es handelt sich dabei nicht um ein besetztes Haus, sondern um eine besetzte Fläche mit vielen verschiedenen Gebäuden. Am 18. Mai fand das Gaswerkarealfest statt. Unsere Redaktorin Kayra Pamuk war vor Ort und hat einen Rundgang durch die Anstadt gemacht und stellt Fragen wie: Welchen Mehrwert bringt die Anstadt der Stadt Bern? Und wieso besetzt man Flächen oder Räume? All dies wird im Kontext mit der Wohnungsnot in Städten, und gerade auch in Bern, beantwortet.
Redaktorin Anne Estermann wird komplett aus dem Alltag gerissen, als sie unerwartet mitbekommt, wie die Mensa der Uni Tobler besetzt wird. Es ist für sie das erste mal, dass sie in Berührung mit einer Besetzung kommt. Wie sich das angefühlt hat, beschreibt sie in ihrem Beitrag.
Anstadt. Vakuum, Raum für Tanz, Theater, Kunst und Begegnung
Radio RaBe: Die Anstadt ist keine Parallelwelt
Radio RaBe: Die Uni Tobler wurde besetzt
Rauch-Haus-Song – Ton Steine Scherben
What a Wonderful World – Louis Armstrong